Meine prägendsten Momente⏳💡
- Sarah Gras
- 8. Aug. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. März
Ich bin Sarah, am 21.11. 2001 in Koblenz, gemeinsam mit meinem Zwillingsbruder Luca geboren. Wir sind in einem kleinen Dorf im Hunsrück aufgewachsen, umgeben von Natur und einer großen Familie. Schon als Kind liebte ich Tiere – unser Zuhause war voller Leben mit Hasen, Hühnern, Meerschweinchen, Schildkröten und schließlich unserem Hund Melly, einer liebevollen Australian Shepherd Hündin. 🐾 Doch das Leben hat mir früh gezeigt, dass nicht alles unbeschwert ist.
2004 starb meine Oma an Krebs. Das ist auch meine erste bewusste Erinnerung – wie ich durch den Türspalt sehe, wie sie von einer Krankenschwester behandelt wird. Kurz darauf war sie nicht mehr da. Noch während wir um sie Trauerten, wurde klar, dass auch meine Tante Mia schwer krank war. Ich erinnere mich daran, wie sie mich einmal trösten wollte, aber zu schwach war, mich hochzuheben. Wenige Monate später starb auch sie. 💔 Zwei so wichtige Menschen in meinem Leben innerhalb eines Jahres zu verlieren, hat Spuren hinterlassen, die ich erst viel später wirklich verstehen konnte.
Diese Verluste begleiteten mich, und ich begann, Trost im Essen zu suchen. Das führte dazu, dass ich schon im Kindergarten gemobbt wurde, weil ich anders war als die anderen. Es war das erste Mal, dass ich spürte, wie es ist, ausgegrenzt zu werden.
Doch mit der Einschulung kam Melly in unser Leben – ein Hund, der mit seiner bedingungslosen Liebe die Familie zusammenhielt. 🧡 Trotzdem war die Grundschule schwierig. Ich verstand das Schulsystem nicht, fühlte mich ständig bewertet und hinterfragte alles: Warum muss ich den Lehrer siezen? Wofür brauche ich das überhaupt? Dieses Gefühl, nicht hineinzupassen, blieb.
Als meine Eltern sich trennten, brach zunächst eine weitere Welt zusammen. Doch mit der Zeit entwickelte sich daraus etwas Positives: Beide wurden offener, unser Verhältnis wurde besser, und ich begann zu erkennen, dass Veränderungen oft neue Chancen bringen. 💡
Mit der Zeit kamen jedoch neue Herausforderungen. Ich entwickelte Prüfungsangst, litt unter starken Bauchschmerzen und landete im Krankenhaus – ohne dass Ärzte eine Ursache finden konnten. Als das Abitur näher rückte, fühlte ich mich dem Druck nicht mehr gewachsen und zog mit 18 nach Köln, um ein neues Kapitel zu beginnen. Dort arbeitete ich ein Jahr im Krankenhaus auf einer Station für innere Medizin. Erneut, dass ich mit Krebspatienten in Kontakt gerate. Besonders eine junge Frau, Sherife, hat mich tief berührt. Sie zeigte mir, was Stärke bedeutet, auch in der dunkelsten Stunde. Wir wurden Freunde, teilten viele Gespräche, bis sie schließlich starb. Ihr Tod und die Nähe zu ihrer Familie öffneten mir die Augen für die Zerbrechlichkeit des Lebens – und die Bedeutung, jedem Moment Wert zu geben. 🌷
2021 machte ich meine erste Reise alleine ✈️. Ich bin für einen Monat nach Portugal geflogen, arbeitete in einem Hundeshelter und traf Jill, meine Hündin. Jill war scheu und ängstlich, doch nach ein paar Tagen begann sie, mir zu vertrauen. Es war, als hätte das Universum uns zusammengeführt.✨
Nach zwei intensiven Wochen Kennlernzeit musste ich abreisen, meine Zeit in Portugal war abgelaufen. Es war ein schwerer Abschied, denn ich wusste nicht, ob ich Jill jemals wiedersehen werde. Einen Tag nach der Rückreise bin ich in meine erste eigene Wohnung in Köln gezogen. Ich wusste nicht, ob Hunde dort erlaubt sind.
Außerdem war es eigentlich auch gar nicht geplant, mit einem Hund nach Hause zu fliegen, obwohl in meinem Freundes- und Familienkreis schon gemunkelt wurde 🤭... Naja, drei Wochen später ist Jill schon bei mir in die Wohnung eingezogen 🐶🏠💖.
Das Leben stellte mich erneut auf eine harte Probe, als ich schwer erkrankte und keine medizinische Behandlung helfen konnte. Diese Zeit zwang mich, innezuhalten und ehrlich mit mir selbst zu sein. Erst als ich den Mut fand, alte Konflikte loszulassen, mich von meiner belastenden Beziehung zu trennen und mein Leben grundlegend neu zu ordnen, begann die Heilung – nicht nur körperlich, sondern auch auf einer tiefen emotionalen Ebene. Ich erkannte, wie stark die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele wirklich ist. 🌿✨
Zum ersten Mal in meinem Leben begann ich, freiwillig Bücher zu lesen – nicht, weil ich musste, sondern weil ich Antworten suchte. Auf einer spirituellen Messe, die ich mit meiner Mama besuchte, stieß ich auf den Schamanismus. Ein herzliches Ehepaar erklärte mir die Grundlagen und weckte mein Interesse für diese uralte Praxis. 2023 entschloss ich mich, tiefer in dieses Thema einzutauchen, und flog nach Thailand, um an einer schamanischen Zeremonie teilzunehmen.🕊️
Die Zeremonie dauerte 4,5 Stunden und führte mich durch intensive Erfahrungen mit Rape, Kambo und Sananga. Rape, ein heiliger Tabak aus Kräutern und Nicotiana rustica, wird seit Jahrtausenden von den Völkern des Amazonas genutzt, um Klarheit und Reinigung zu fördern. Kambo, ein Sekret des Riesenmakifroschs, wird auf kleine Brandstellen aufgetragen und hilft dem Körper, Schadstoffe schneller auszuleiten und das Immunsystem zu stärken. Sananga, die Augentropfen des Waldes, gewonnen aus den Wurzeln der Sananho-Pflanze, soll das dritte Auge öffnen und eine tiefe spirituelle Verbindung schaffen.🕉️
Diese Zeremonie war ein Wendepunkt für mich. Zum ersten Mal hatte ich eine Ahnung davon, wohin mein Leben mich führen könnte. Ich spürte, dass ich mein aktuelles Leben in Frage stellen musste: Ein Leben im Büro oder belanglose Themen als Journalistin zu bearbeiten, war nicht das, wofür ich hier bin. Gleichzeitig wusste ich, dass Veränderungen bevorstanden, da sich mein Studium dem Ende neigte. Doch wohin sollte mein Weg führen?
Verunsichert kehrte ich zunächst in den Alltagstrott zurück, bis eines Morgens die nächste Reise vor der Tür stand und alles veränderte. 🪄🚀



Sehr berührend geschrieben und voller Zuversicht ❤️
Magnifique
La vie reste une aventure,ou rien du tout
Helen Keller